Biographie

10.3.1920

Geboren in Essen - Altendorf

1926-1933

Sängerknabe in St. Maria Himmelfahrt (Greg. Choral, klassische Polyphonie)

1934-1938

Lehre als Buchbinder und Abendunterricht am Witte-Konservatorium in Essen: Tonsatz/Komposition (H. Schnitzler), Oboe (J. Schnalke), Klavier, Teilnahme an der
Sprech- und Singschule (Sievers, Wuppertal)

1938

 Gesellenprüfung

Januar 1939 Aufnahme in die Folkwangschule, nachdem Direktor Dr. Hermann Erpf sie in Verhandlungen mit der Kreisleitung der NSDAP erreicht hatte. (Ich wurde von der Gestapo seit 1940 verfolgt, verhört und bestraft. In meinen Papieren wurde ich als p.u. geführt.) Tonsatz/Komposition (Erpf, Ludwig Weber - W. Dietrich), Orgel und KM (Kaller),
Oboe (Schlee), Viola (Gerster), Klavier (Weweler).

1939-1940



2.10.1940




Soldat. Nach 6 Wochen Oboist in einem Musikkorps der Infanterie. Im Herbst 1941 teilte mir der Bataillonskommandeur Major Dr. Battes mit, dass er mich an die Gestapo-Düsseldorf ausliefern solle; sie hätten in Gerleve im Benediktinerkloster Briefe von mir mit staatsgefährdendem Inhalt gefunden. (Die Mönche wurden vertrieben und im Kloster wurde eine germanische Zuchtanstalt mit BDM und SS-Offizieren eingerichtet.) Dr. Battes hat mich nicht ausgeliefert und mich unter den Schutz der Wehrmacht gestellt.

Ab August 1944

Fronteinsatz Calais - Compiègne - Mons - Holland. Später Dänemark - Ohrdruf - Jülich - Hagenau - Süddeutschland. Im Schützengraben des Hagenauer Forstes entstand die Vertonung der 20 Hebräischen Balladen, Dichtung: Else Lasker-Schüler, für Mezzosopran, Tenor und Klavier.

1945

Entlassung aus einem Kriegsgefangenenlager in Biberach/Riß und Anstellung als Dirigent und Organist in Buchau am Federsee.

1948-1978

Musikdozent an der Ulmer Volkshochschule: Kammerchor, Musikkurse, Pädagogik und Guitarre, Konzerte als Dirigent und Guitarrist, Reihe: Aktuelle Musik zusammen mit dem Pianisten Jürgen Uhde.

1954-1975

Dirigent und Organist an der Wengenkirche, Ulm a.D.

1958-1980

Hochschullehrer für Guitarre und Komposition an der Staatl. Hochschule für Musik in Trossingen. Professur.

Ab 1955

Häufige Aufenthalte in Spanien, insbesondere Katalonien. Erforschung der katalanischen Bauernmusik, zusammengefasst in dem Buch: Singularitats de la Cançó Popular Catalana, erschienen bei Clivis Publicacions, Barcelona, 1979.

1960-1968




Häufige Besuche in Prag und Brünn. Es entstanden viele Auftragswerke für tschechische Musiker, Ensembles und Orchester, darunter das Ballett: Cervený Harlekýn (1962) mit der Dichtung von Renata Pandula für Laterna Magika und Alfred Radok in Prag. Die anderen Werke aus dieser Zeit bilden einen Zyklus von Kultmusik, die allerdings an keinen bestimmten Raum oder Ort gebunden ist. Ich war zu der Zeit der meistgespielte lebende Komponist aus der BRD in der Tschechslowakei.

1979-1988

Die Vertonung und deutsche Übersetzung der gesamten Poesie von San Juan de la Cruz. Komponiert für die verschiedensten Besetzungen, darunter der Cántico espiritual in 2 Fassungen (siehe unter "Katalog - 2. Bühnenwerke und 3. Oratorien und Kantaten").

1974-1994


Mein Gesamtwerk bis 1994 in Manuskripten, Kopien oder Drucken hat die Stadtbibliothek Ulm übernommen, registriert und katalogisiert. Die Originale liegen unter Verschluss im Tresor, die Kopien sind zum Gebrauch gebunden und unter der Signatur 69346 in die Bibliothek gestellt worden.

1993 -




Dr. Jaromir Paclt, Musikwissenschaftler in Prag, begann eine Monographie über
mich. Sie ist nicht beendet worden, er starb am 11. November 1994. Er war mein treuester Freund in Prag. Sein Leben war unbeugsames Erleiden der Diktatur Hitlers und Stalins und seiner Genossen und Nachfolger. Er hat für die Anerkennung der zeitgenössischen Musik gearbeitet, die Musik ist, "die aus der Stille kommt und in die Stille zurückkehrt".

2004

Diploma d'honor des Institut d'Estudis Catalans "für mein musikalisches und musikwissenschaftliches Werk und insbesondere für meinen Beitrag zur katalanischen Kultur."

22.9.2010

† Im Alter von 90 Jahren verstorben.

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